RTF Blankeneser Rundtörn 1.9.19 (Berichte und Bilder)

Knud
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RTF Blankeneser Rundtörn 1.9.19 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Knud » 06.09.2019, 19:27

Es wird Zeit für meinen Bericht.

Blankenese liegt für mich ja quasi um die Ecke. So bietet es sich an, mit dem Rad anzureisen. Die letzten Kilometer fuhr ich dabei schon auf der RTF-Strecke. Mir kamen dabei auch Radfahrer entgegen, einen konnte ich als Streckenposten erkennen.
Arne hatte mich gebeten, den Start zu unterstützen. So hatte ich etwas Zeit eingeplant.

[Ruhe vor dem Sturm]

Die Anmeldung war schon besetzt, aber es war noch nicht so viel los.

[Anmeldung]

Nach und nach kamen immer mehr Leute auf den Hof. Das waren viele Einzelfahrer und kleine Gruppen, aber auch Abordnungen einiger Vereine. Mancher gönnte sich ein zweites Frühstück. Oft wurde über das Wetter diskutiert. Es war ja noch trocken, aber je nach App Regen zu erwarten. Das mag einige Leute abgehalten haben.

Arne musste die Fahrer mit zwei Einschränkungen auf den Weg schicken, über die noch zu sprechen sein wird. Zum einen wurde die Radwege-Benutzungspflicht nicht aufgehoben, sondern ausdrücklich angeordnet. Zum anderen wurde das Fahren im Verband untersagt.

Nachdem die rund 250 Radler auf dem Weg waren, bin ich dann auch losgefahren. Bis zur ersten Kontrolle war auch die Nummer 1 (Katharina?) dabei. Wer meint, dass hinten nur gerollt wird, irrt sich. Zügig und sehr gleichmäßig wurden die Kilometer abgespuhlt.

Schon bald kam das erste Stück mit Radweg. Allee in Einer-Reihe rüber über die Straße, vielleicht 250 m auf dem linken Radweg und dann wieder bei den grinsenden Polizisten abbiegen. Bei der zweiten Stelle sah es an der Ecke so aus, als ob der Dienstwagen auf dem Radweg stände. Er hat die nutzbare Breite aber nur etwas eingeschränkt.

Hinter der Pinnaubrücke bei Klevendeich sahen wir wieder eine Warnweste. Aber wir mussten auch lachen, als wir den Streckenposten Heimfelder Dirk erkannten. Wiedermal fuhr ich auf Teilen meiner Hausstrecken, aber meist gegen meine üblich Richtung.

Vor Seester frischte der Wind auf. So hatten wir die Pause in Seester redlich verdient. Anschließend ging es in kleinerer Gruppe weiter. Zwischendrin gab es ein paar Tropfen, aber das war eigentlich nicht der Rede wert.

Auch in Holm war mehr als reichlich an Verpflegung aufgefahren. Drei Fahrer, die in der Firma für die Cyclassics geübt hatte, Triathleten von St. Pauli begleiteten mich (oder umgekehrt) auf dem Weg.

Dieses mal ging es nicht über den Kösterberg, da dort der Blankeneser Heldenlauf statt fand. Statt dessen ging es die Rissener Landstraße hinauf. Das ist gleichmäßiger und unauffälliger, aber ein paar Höhenmeter kommen auch noch zusammen. Im Ziel verteilte es sich dann sehr, einige saßen noch draußen, andere in einer Werkstatthalle.

Ich bin dann wieder mit dem Rad nach Hause gefahren.

Die Veranstaltung war wieder super organisiert, alles da, was man sich wünscht. Aufgefallen ist mir, die hohe Zahl der Posten an verschieden Straßenkreuzungen. Außerdem haben Leute aus vielen Vereinen die Blankeneser unterstützt. Schade, dass es hier auch nicht weiter geht. Vielen Dank auch an die Mitfahrer, die sehr umsichtig gefahren sind.

Ein paar Worte zu den Auflagen: Die Bestimmungen über die Verbandsbildung in §27 der StVO dienen ja letztlich der Verkehrssicherheit. Zweierreihen lassen sich sicherlich besser überholen als doppelt so lange Einerreihen. Wichtig ist dieses auch beim Abbiegen. Eine geschlossen Gruppe kann gut abbiegen. Wenn sich hingegen jeder als Einzelfahrer verhalten muss, werden die Meinungen bei Gegenverkehr auseinandergehen, ob "es" noch reicht oder ob man besser wartet. Bremsmanöver mitten in der Gruppe wären die Folge.

Ich vermag auch keinen Sicherheitsgewinn zu erkenn, wenn Radgruppen auf Radwege gezwungen werden. Zum einen gibt es immer noch zu viele Autofahrer, die erst an der Straße und nicht schon am Rad- und/oder Gehweg schauen, ob sie warten sollten. Zum anderen ist "Gegenverkehr" auf Radwegen immer heikel, bei einer größeren Gruppe gerne auch gefährlich.

Man kann Radwege benutzen, in vielen Fällen ist das auch sinnvoll. Wir haben es in der Haseldorfer Marsch auch redlich versucht. Aber es gibt dort Radwege, die vielleicht vor 20 oder 30 Jahren ok waren. Inzwischen würden MTB-Fahrer sie als "schön wurzelig" loben. Diese sind mit einem normalem Rad oder gar mit einem Rennrad nicht zu befahren.

Auf dem Rückweg entlang der Langstrecke gibt es Radwege, die sind keinen Meter breit und zum Ausgleich um jede Ampel gedreht. Dieses Wege mögen für langsame Einzelfahrer (10 - 13 km/h) geeignet sein. Als Gruppe ist man da unnötig gefährdet. Die StVO fordert (zurecht) andere nicht mehr als nach den Umständen unvermeidbar zu behindern. Es geht nicht darum, dass Radfahrer "den Verkehr" behindern (oder auch nicht), es geht darum den anderen Verkehr nicht mehr als nötig zu behindern.

Im Kreis Pinneberg (und erst recht in der Stadt) sind viele Radwege als benutzungspflichtig geschildert, die die seit über 20 Jahren geltenden Mindestvoraussetzungen nicht erfüllen. Wenn man die Benutzung von Radwegen anordnet, sollten diese auch benutzbar sein. Und sie sollten die Sicherheit der Radfahrer erhöhen.

Hier ist man in Hamburg an vielen Stellen weiter. Dort kann man den Radweg benutzen, wenn das sicherer erscheint. Man kann aber auch auf der Straße fahren.

Und wer jetzt meint, dass ich Radwege grundsätzlich nicht benutze, kennt mich dann doch nicht.

Knud

PS: Bilder folgen, wenn sie online sind
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Re: RTF Blankeneser Rundtörn 1.9.19 (Berichte und Bilder)

Beitragvon kocmonaut » 07.09.2019, 19:53

Hallo Knud,

ein Beitrag, der drei bis fünf Themen enthält, die man einzeln diskutieren kann, die hier aber zusammen passen. Ergo: sehr schön zusammengefasst. Schade dass bei verschiedenen Vorhersagen und Aussichten grauschwarz dominiert. Das ist aber nicht Deine Schuld; von daher darf der Übermittler der schlechten Nachrichten weiterleben. Also meinetwegen.

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