Pedelecs bei RTF's

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Con-Rad
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Pedelecs bei RTF's

Beitragvon Con-Rad » 08.03.2012, 18:14

Nun sind meine Befürchtungen Realität geworden. Der BDR lässt Pedelecs nicht nur zu RTF's zu, sondern gesteht ihnen auch die Punkte für die Wertungskarte zu. Ich bin ein entschiedener Gegner jeder Motorisierung bei Radsportveranstaltungen und bin entsetzt über solches Einknicken gegenüber dem Druck von Handel und Industrie.

„Die Entwicklung geht weiter und die Industrie wird die Grenzen zwischen Fahrrad und Motorrad durch immer neue Typen und Trends phantasievoll weiter aufweichen. Deshalb gibt es nur ein dauerhaftes Kriterium für die Teilnahme an Radsportveranstaltungen wie RTF's oder Rennen: Antrieb durch reine Muskelkraft.

Ein motorisiertes Rad gehört aus sportlicher Sicht immer in die Kategorie „Motorisiert“ und nicht zu den Fahrrädern, die aus eigener Kraft angetrieben werden, egal wie stark man mittreten darf und ob der Schub erst durch Treten aktiviert wird.

Für mich würde die Attraktivität von RTFs mit der Teilnahme „motorisierter Räder“ dramatisch sinken.“ Ich habe deshalb einen Blick in die andere Zukunft gewagt.

Frühjahr 2016
Die RTF-Saison hat begonnen. Der Wind weht frisch, aber die Sonne wärmt bereits. Es verspricht eine schöne Tour zu werden. Bernd, der Organisator, hat sich vor den startbereiten Teilnehmern aufgebaut und wendet sich noch mit letzten Informationen an die ungeduldige Meute: „ ....wir freuen uns, in diesem Jahr an allen Kontrollen Ladestationen anbieten zu können. Außerdem gibt es im Streckenplan noch Hinweise, wo im Notfall nachgeladen werden kann. Beachtet die StVo. und fahrt vorsichtig. Viel Spaß!“

Er gibt die Strecke frei. Aus der vordersten Reihe schießen sofort die dort lauernden Pedelecs neuester Bauart los und liefern sich ein dramatisches Beschleunigungsrennen. Auch einige E-Bices haben sich in das Feld gemogelt und drehen kräftig auf. Dann folgen größere Gruppen mit älteren, schwächeren P.s. Zum Schluss rollen die Rennradfahrer in vergleichsweise ruhigerem Tempo an. Einige beeilen sich, um nach Möglichkeit vom Windschatten eines langsameren P.s zu profitieren. Sie müssen aufpassen, nicht die überholenden P.s zu behindern.

Schnell haben die P.s einen Vorsprung herausgefahren. Fast alle holen wesentlich mehr als die erlaubte Unterstützung aus ihren Maschinen heraus. Anleitungen dazu kursieren nicht nur im Internet. Wenige Rennradler schaffen es, sich in den Gruppen der Bikes zu halten. Sie werden dort nicht gern gesehen, weil sie mit den spritzigen P.s nicht harmonieren. Dann dreht man eben etwas auf, bis sie erschöpft abreißen lassen müssen.

Wenn die ersten Rennradler an die Kontrollen kommen, sind die meisten P.s schon weiter, aber alle Ladestationen mit Münzeinwurf sind noch mit älteren, gemächlicher ladenden Bikes besetzt. Die Fahrer stört die erzwungene Pause nicht, sie fachsimpeln am reichlichen Buffet ausgiebig über Drehzahlen, Watt, Akku–Entwicklung, Beschleunigung, Tuningtricks und phantastischen Höchstgeschwindigkeiten.

„Lasst noch was für die Rennradler übrig“ mahnen die Helfer. Diese sind inzwischen in der Minderheit. Immer weniger verzichten auf das tolle Gefühl, dank Elektroschub wie Superman gedopt loszuzischen. Warum auch eigensinnig auf Purismus oder versponnene Umweltsorgen beharren? Dafür wurde auf die 150er und 110er Runde verzichtet. Den Teilnehmern waren die „Tankkosten“ dafür einfach zu hoch geworden, besonders auf bergigen Strecken. Es ist schon ärgerlich, wie viel der „Stoff“ an der Strecke inzwischen kostet.

Nach 2 Std. kommen die ersten ins Ziel. Streckenrekord! Es sind Vier zierliche, junge Frauen in ihren schicken, verkleideten Liege-Pedelecs. Sie waren nicht nur mit Leichtigkeit am schnellsten unterwegs, sondern brauchten auch weniger Zeit zum Nachladen.

Zum Abschluss setzen sie sich zum Kaffee und an einen Tisch: „Wie anstrengend waren doch früher die RTFs , als man noch froh sein musste, das Hinterrad eines starken Typen erwischt zu haben,“ sinniert Maike „Aber wo bleibt dein Jan? „Der hat sicher wieder seine Power bei Ortsschild–Sprints verbraucht und hängt an einer Labestation ab. Ein gewonnener Sprint ist eben wichtiger als zügig anzukommen.

Hauptsache, ihm ist der Antrieb nicht wieder völlig verreckt, wie im Herbst, als er seinen „Traktor“ alleine treten musste und Krämpfe bekam. Da lief dann abends nichts mehr. Aber ich habe deinen Kay heute nicht gesehen?“ „Der hockt heute im Keller und passt die neuen Akkus in das Sattelrohr ein. Nächsten Sonntag ist doch wieder Jedermannrennen in Berlin.“ Maxi klappt den Spiegel zusammen, mit dem sie Ihr Makeup überprüft hatte: „Ach was?! Dein Thomas taucht aber auch nirgends mehr auf Helena!“
„Wir sind nicht mehr zusammen. Der Freak fährt lieber Brevets, wo keine „Stütze“ erlaubt ist. Hat mir den alten Karbon–Renner, den er mir Weihnachten `11 geschenkt hatte, abgestaubt und wollte dass ich mitkomme. Diese Sektierer krauchen P-B-P wie vor 100 Jahren und fühlen sich als was Besonderes.“ Alle grinsen.“ „Und was ist mit dem Pedy, das er sich zugelegt hat?“ “Damit fährt er nur zur Arbeit, um nicht verschwitzt anzukommen“.

„Mein Sven strampelt gar nicht mehr, mischt sich Marie ein „Er nörgelt nur: “Was sollen die lächerlichen Kurbeln an dem Mofa? Dann lieber gleich ein richtiges Motorrad“. Und wie bewährt sich heute dein neuer Super-Akku?“ Maxi steckt den Spiegel ein: „ Große Klasse, erspart teures Nachladen, aber ich hab nun keinen Platz mehr für die Handtasche.“ Bernd, Organisator, hatte das Gespräch vom Nebentisch aus verfolgt und lehnt sich zufrieden zurück. Die Einnahmen aus Startgeldern sind in den letzten Jahren wegen insgesamt sinkender Teilnehmerzahlen zwar zurückgegangen, aber dafür sprudeln die Münzen aus den von der Firma LOADOP gemieteten mobilen Ladestationen um so munterer. Diese stellt auch professionelle Helferteams und die Verpflegung zur Verfügung. Vorbei die Zeit, als man noch im Verein um Helfer betteln musste. Mit den Gewinnen würde er ein konkurrenzfähiges Cross-Pedy für den Nachwuchs anschaffen können.

Privat freut er sich, frühzeitig in eine Beteiligung bei LOADOP investiert zu haben, denn in der TOUR wird gerade eine Mindestwattzahl für RTF- Teilnehmer diskutiert. Der BDR tendiert zu einer Untergrenze von 1000 Watt wie die standardisierten Olympia-Räder, während die Hersteller für 3000 Watt und Integralhelme sind, wegen der Sicherheit. Die engagierten Helfer schielen unauffällig auf die Uhr. Hoffentlich müssen sie nicht wieder so lange auf die abgekämpften Radfahrer warten.
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Beitragvon Konkursus » 08.03.2012, 18:48

Also Con-Rad: den Text mach ich zum Vorschlag für die Bambiverleihung, allererste Sahne, was habe ich innerlich gelacht :HaHa: :HaHa: :HaHa: .

Inhaltlich habe ich eine etwas abweichende Meinung.

Erstmal: Pedelecs, E-Bikes, Klappräder mit Hilfsantrieb etc. sind m.E. für die gut, richtig und wichtig, die beim Radfahren - aus welchen Gründen auch immer - Probleme haben. Im letzten Jahr wurde ich auf einem Parkplatz in Schierke von jemandem mit Pedelec nach dem Weg zum Brocken gefragt; im anschließenden Gespräch teilte er mir dann mit, dass er gerade eine OP hinter sich habe und erst wieder vorsichtig anfangen müsse. Ist doch okay, warum nicht.

RTF, na ja. Ist ja kein Rennen, m.E. sollen sie doch.

Was mich nur stört sind die Fahrer/innen, die einen auf dicke Hose machen und mehr und besser fahren könnten, wenn sie nur trainieren würden. Ohne Schweiß kein Preis oder so.

Ich fürchte nur, es geht noch weiter, bald gibts noch Rennen mit Pedelecs etc., da würde mir dann zu weit gehen.

Bei manchen Touren gibts ohehin rechtliche Probleme. Letztens auf der HWW-Tour mit Tribelix wars glaube ich, sind wir auf mehreren Wegen gefahren mit schönen Schildern "Kraftfahrzeuge Verboten, Fußgänger und Radfahrer erlaubt". M.E. heißt es dann schieben.

Aber bitte keine neue Diskussion, jeder wie er mag, wollte Dir insbesondere schreiben, Dein Text ist eine Wucht!



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Beitragvon Heimfelder Dirk » 08.03.2012, 19:40

@Con-Rad:
:GrosseZustimmung: :GrosseZustimmung: :GrosseZustimmung: :GrosseZustimmung: :GrosseZustimmung: :GrosseZustimmung: :GrosseZustimmung:
:gruss: Dirk
:gruss:
dirk
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Beitragvon Con-Rad » 09.03.2012, 11:58

also Conkursus,
habe nichts gegen Pedelecs, E-Bices, und was immer noch auf dem Markt ist, aber eine RTF war bisher eine Sportveranstaltung und die sollte man nicht unnötig entwerten. Motorantrieb hat da nichts zu suchen.
Wenn mich dann jemand mit Elektroantrieb die Steigungen raufschiebt, sag ich nicht danke!
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Beitragvon radfreunde » 09.03.2012, 13:49

Breiten-
Con-Rad hat geschrieben:Sportveranstaltung
mit Verweis auf Spaß und Gesundheit ohne Zeitnahme.

Da das Pedelec juristisch ein Fahrrad ist und kein motorgetriebenes Fahrzeug, kann man es kaum ausschließen. Wenn einer das Risiko eingeht und damit (derzeit) auf eine Distanz > 60 km geht, beweist er/sie Mut. Denn ein 25 kg Gefährt nach Hause zu trampeln .... Außerdem habe ich (zumindest in unseren Gefilden) keine Angst vor diesen Dingern, denn ihre Unterstützung auf 25 km limitiert. Zur Zeit finde ich die wenigen, die ich beim Training zu sehen bekomme, recht lustig, wenn sie sich erschrecken, wenn einer oder mehrere Rennradler bei Gegenwind an ihnen vorbeirauschen.

Das andere Thema ist (zur Zeit), dass die meisten, die die Dinger benutzen, diese kaum (im Auto) zum Startort transportiert bekommen. Ich glaube nicht, dass unsere RTF Punkteköniginnen/e in absehbarer Zeit Angst um ihre Vorherrschaft haben müssen.

Wir werden sehen, denn Generalausschreibungen sind jährlich änderbar. Kaum macht der viel gescholtene BDR was neues, gibts wieder Kritik ;-)

Wir sehen uns (auf dem Rennrad)

wilf
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Beitragvon Con-Rad » 09.03.2012, 15:57

An Radfreunde,
Juristisch gibts die Dinger noch gar nicht richtig und sie haben nun mal einen Motor zum Antrieb. Was die Begrenzung auf 25 Km/h angeht, verweise ich auf die Mofas, bei denen sich kaum einer wundert, wenn er von Jugendlichen mit 60 überholt wird. Laut Herstellerangaben halten die Akus teilweise über 4 Std. bei einer Leistung von 100 Watt, Ideal für RTFs. Also, wundere dich nicht, wenn du demnächst an einer Steigung die helfende Hand eines Pedelecidisten am Hintern spührst.
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Re: Pedelecs bei RTF's

Beitragvon rozzzloeffel » 09.03.2012, 16:20

Con-Rad hat geschrieben:...
In was für einem Umfang sich Leute über was aufregen können............... :roll:

Find ich alles andere als :GrosseZustimmung: oder bambireif sondern eher :kotz:
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Beitragvon rozzzloeffel » 09.03.2012, 16:31

Meine kurze Meinung dazu:

Zur Aufstockung von Teilnehmerzahlen sowie zur Vergrößerung des Angebots für diese Gruppe an Fahrern, die z.T. auch aus gesundheitlichen Gründen diese Räder nutzen, halte ich eine Zulassung dieser Bikes für sinnvoll- aber nicht bei RTFs.

Meiner Meinung nach sollte hierfür das Volksradfahren umstrukturiert werden.

Erfahrene RTF-Punkte sollten dann auch unterschieden werden, ob sie mit P`s oder echten Bikes erfahren wurden.
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Beitragvon Tribelix » 09.03.2012, 16:54

Mann bin ich froh das ich aus Spaß eine RTF fahre und nicht auf Wertungskarte.
In 3.500.000 Jahre gibt es die Erde nicht mehr und dann hat sich das PROBLEM auch erledigt.

Wenn es keine Atomkraft mehr gibt, der Wind nicht weht und die Wolken die Sonne verdecken, der Strom gerade eben noch für die elektrische Zahnbürste langt, dann sind die Pedelecs bestimmt nicht am Start.

Ihr habt alle Probleme :oops:
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Beitragvon jenne » 09.03.2012, 16:56

Pedelecs unterstützen doch nur bis 25 km/h oder sind auch E-Bikes erlaubt? Auf Pedelecs werden nur jene starten, die kein typisches Rennradtempo (>25 km/h) anstreben - es sei denn sie haben die Teile getunt :D.
j.
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Beitragvon radfreunde » 09.03.2012, 17:35

jenne hat geschrieben:Pedelecs unterstützen doch nur bis 25 km/h oder sind auch E-Bikes erlaubt?
Nur Pedelec, E-Bikes sind Krafträder (versicherungspflichtig).

Ansonsten können wir ja auch Startblöcke im Abstand von 15 Min. einführen z.B. 1. Rennräder (mit Wertungskarten), 2. Rennräder (ohne Wertungskarten), 3. Liegeräder ohne Verkleidung, 4. Liegeräder mit Verkleidung, 5. Pedelecs, 6. ATB und MTB Fahrer, Kinder und Jugendliche, 7. Rennroller.... Bitte immer schön sortenrein.

keep cool

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Beitragvon Schnuffi » 09.03.2012, 21:29

Tribelix hat geschrieben:Mann bin ich froh das ich aus Spaß eine RTF fahre und nicht auf Wertungskarte.
Das trifft exakt den Kern! Von mir aus soll jeder starten wie er will.
Ich lasse mir doch davon nicht den Spass verderben.
Selbst wenn ich der letzte bin, der RTFs noch mit dem Rennrad fährt.

:wink:
Wenn Du schneller fährst brauchst Du Dich nicht so lange anzustrengen :mrgreen:
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Beitragvon Stockumer Junge » 09.03.2012, 22:23

Ich seh dat immer aus Veranstaltersicht: Bei uns sind alle herzlich willkommen die ihren Obulus zahlen und sich an die Verkehrsregeln halten. RTFs sind Breitensportveranstaltungen. Ich freue mich immer, wenn mir möglichst viele Freizeitfahrer ohne Rennrad anlocken. Die Öffentlichkeitsarbeit für unsere RTF wird auch auf diese neue Zielgruppe ausgerichtet sein. Schaun mer mal, wieviele sich anlocken lassen.

Viel Spaß beim Start in die Straßensaison. Wer schon an diesem Wochenende Punkte sammeln will, kann dies übrigens bei uns(Westfalen) schon in Sölde und in Holzwickede 4 Punkte sammeln. Aber immer schön rechts fahren - damit der überholende Pedelecfahrer auch Platz hat.
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E-oder Muskelkraft?

Beitragvon Harterbrocken » 09.03.2012, 22:31

Jungejunge,

hier ist Toleranz gefragt. @Radfreunde: Großerartiger Text über die zukünftige RTF-Szene mit orwellschischen Anklängen.

Aber warum so dogmatisch? Mal sehen, ob und wieviel Pedelecs bei RTF an den Start gehen. Ich sehe da keine neuen Rekordzahlen. Und ungerecht gegenüber den reinen Muskelkraftfahrern finde ich einen Pedelec-Treter auch nicht. Punktjunkies mögen das aber möglicherweise anders sehen.
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Beitragvon jenne » 10.03.2012, 08:09

radfreunde hat geschrieben:
jenne hat geschrieben:Pedelecs unterstützen doch nur bis 25 km/h oder sind auch E-Bikes erlaubt?
Nur Pedelec, E-Bikes sind Krafträder (versicherungspflichtig).
Na, dann ist da ja eine passende Unterteilung. Bis 25 km/h braucht man doch keine Sorgen zu haben, dass die Pedelecs alle versägen. Wenn E-Bikes verboten sind, ist das wohl aus dem Grund, den Con-Rad oben befürchtet hatte, wahrscheinlich ohne die genauen Unterschiede zu kennen, oder? ;)
Ansonsten können wir ja auch Startblöcke im Abstand von 15 Min. einführen z.B. 1. Rennräder (mit Wertungskarten), 2. Rennräder (ohne Wertungskarten), 3. Liegeräder ohne Verkleidung, 4. Liegeräder mit Verkleidung, 5. Pedelecs, 6. ATB und MTB Fahrer, Kinder und Jugendliche, 7. Rennroller.... Bitte immer schön sortenrein.

Hach, ich liebe es gemischt. Aber meistens schaffe ich das nicht ganz ;).
Lieger sind so wenige, die können die schnellsten, aber auch die langsamsten sein, weil die Leistungsbandbreite groß ist. Aber das ist sie bei anderen Rädern ja eigentlich auch :).
j.
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Beitragvon Technobull » 10.03.2012, 09:31

Stockumer Junge hat geschrieben:Viel Spaß beim Start in die Straßensaison. Wer schon an diesem Wochenende Punkte sammeln will, kann dies übrigens bei uns(Westfalen) schon in Sölde und in Holzwickede 4 Punkte sammeln. Aber immer schön rechts fahren - damit der überholende Pedelecfahrer auch Platz hat.
Die Gefahr ist wohl eher gering, daß Pedelec Fahrer davonbrausen.

Gestern mit meiner besseren Hälfte (2 neue Knie) und E-Rad gab es mal eine kurze Zeit, wo ich bei 23 km/h dachte, na jetzt läuft es. Mit meinem uralten Giant Trooper überschreite ich locker die Pedelec-Höchstgeschwindigkeit, mit dem Renner sowieso.

Vielleicht schaffe ich es ja auf eine RTF mit ihr, das wäre toll ! Neulich 36 km auf einer Nachmittagsfahrt Tangstedter Wald - Duvenstedt - Alsterweg - Wulksfelde - Pfingsthorst und zurück auf einen Nachmittag mit 2 großen Pausen im Cafe.

Ich denke nicht, daß die tolle Atmosphäre auf RTF's von E-Radlern gestört würde, eher daß E-Radler ja oft Leute sind die Jahrzehnte Gewicht angesammelt haben und nun trotz E-Rad es verlieren, weil sie immer mehr fahren, schließlich den Antrieb abschalten und irgendwann gar sportlich werden wollen.

Dann gibt es auf RTF's immer mal ein paar bärbeißige Typen, die den tollen Tagen ihrer Rennfahrerkarriere hinterherjammern und mal zeigen wollen, wie man in voller Fahrt den Schnellspanner eines Sportsfreundes aufmacht oder jedenfalls stolz von solchen Taten berichten.
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Beitragvon Con-Rad » 11.03.2012, 20:06

Jaja,
die lieben Teilnehmerzahlen und eine Priese Arroganz und viel demonstrativer Toleranz.
Lege mich hiermit fest: In spätestens 2 Jahren werden die ersten Konstruktionen, Rennrad oder Liegeradrahmen, selbst eingebautem Antrieb und unauffälligem Accu in der Satteltasche auftauchen. Ohne Nachteil in der Ebene, mit Vorteil bergab (wegen des Gewichts) und natürlich an Steigungen, ohne Nummernschild. Und sie werden vor den ersten koventionellen Rennrädern ankommen. Wetten?
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Beitragvon jenne » 11.03.2012, 20:18

Also die Pedelecs sind schon ein echter Boom. Habe ich heute auf der Messe in Bremen auch so gesehen. Dennoch denke ich, dass sich E-Antriebe in Rennrädern nicht durchsetzen werden, denn das sind Sportgeräte und verfolgen ein anderes Ziel. E-Antrieb gilt als Schummeln.

Und ich denke, in der Ebene sind sie doch langsamer als reine Renner ohne Antrieb. Oder ist der zusätzliche Widerstand ohne Strom wirklich null?
j.
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Beitragvon Technobull » 11.03.2012, 21:26

jenne hat geschrieben:Und ich denke, in der Ebene sind sie doch langsamer als reine Renner ohne Antrieb. Oder ist der zusätzliche Widerstand ohne Strom wirklich null?
Das kommt ganz drauf an - es gibt Antriebe ohne und mit Freilauf, z. B. Panasonic. Das Rad meiner Liebsten hat ein internes Getriebe ohne Freilauf, da rolle ich bergab locker davon. Nähere Einzelheiten im Pedelecforum.

Vor etwa 10 Jahren hatte ich mal einen Arbeitsweg von 20-25 km einfach in London, bei Wind und Regen war das manchmal schon grenzwertig, dazwischen lag ja noch ein ganzer Arbeitstag. Da hätte ich mir so ein Ding schon gewünscht.

Also ich fände es nicht schlimm wenn E-biker Startgeld zahlen und bei dem Umfeld natürlich selbst mal (wieder) sportlich werden wollen. Viele RTF'ler sind ja oft jenseits des Rentenalters oder kurz davor, also können sie Vergleichen und Vorbilder sehen.
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Beitragvon jenne » 11.03.2012, 21:36

Rennradler sollten Pedelecs nicht als Konkurrenz sehen, meine ich. Es ist, wie mit Liegerädern, also nicht der gleiche Sport. Einzelne Rennlieger sind bei vergleichbarer Leistung ja auch schneller als einzelne Rennradler, ist doch kein Problem. So stört es mich auch nicht, wenn ich mit Roller langsamer bin als fast alle Rennradfahrer :). Spaß macht's trotzdem.

Pedelecs werden bergauf sicher so manche Renner überholen, aber es gibt ja eh keine Ranglisten. Nur, wenn Pedelecs beim Ötzi starten, wo es ja auch Ergebnislisten gibt, da in Österreich, wäre das schon komisch. ;)
j.
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Beitragvon Netzmeister » 25.03.2012, 15:12

Die Vorhersage von ConRad ist textlich sehr gut gelungen :Respekt:

Inhaltlich stimme ich aber auch nicht zu. Technischem Fortschritt - ob sinnvoll oder nicht - kann man sich nur schwer entziehen. Solange sie die Sicherheit nicht gefährden: sollen sie doch ihre Pedelecs spazieren fahren. Mir ist es wurscht.

Ich kann mich noch an die Diskussionen "3-fach-am-Rennrad" erinnern :) Die Reaktionen waren sehr ähnlich.

Mir fällt gerade noch zum Thema "Schummel-Punkte per Pedelec" ein: wer wirklich besch****en will, der fährt wochentags ein paar Permanenten mit dem Auto. Was sind da schon Pedelecs. RTFs sind eher weniger das Einsatzgebiet dieser Räder.
Zuletzt geändert von Netzmeister am 25.03.2012, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Helmut » 25.03.2012, 15:14

Netzmeister hat geschrieben:Ich kann mich noch an die Diskussionen "3-fach-am-Rennrad" erinnern :) Die Reaktionen waren sehr ähnlich.
:Sehrlachend:
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon dirksen1 » 26.03.2012, 11:08

Dass ich erst heute diesen wunderbaren Beitrag von Con-Rad gelesen habe, zeigt mein Interesse an der Ausrüstung Anderer: jeder wie er kann und wie er will.

Der Bericht ist Weltklasse, ich habe herzlich gelacht.

Konform gehe ich mit Tribelix, Konkursus, Schnuffi usw. wobei es mir egal wäre, wenn sich Pedelecs, E-Bikes oder sonstige Kraftfahrzeuge untermischen, denn es kann jeder schneller in die Lage kommen, nur so den ("Wieder"-)Einstieg in den Radsport möglich zu machen, als einem lieb ist.
ES LIEGT NIE AM RAD!
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 01.04.2012, 08:03

Helmut hat geschrieben:....In Satemin trafen wir auf HeiDi, der nach dem Rhön-Marathon zu spät die auf 11:00 Uhr verschobene Startzeit realisiert hatte, deshalb mit der „Dicken Berta“ anrückte, einem bis zu 600 kg zugelassenem Motorrad, mit dem er uns den Rest der Tour begleitete.
<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20098.JPG">
Da ich ja bei allem was in, modern und colo ist dabei sein muss, habe ich mich gleich um eine weitere Ausnahmegenehmigung beim BDR bemüht und auch bekommen! Im Zeitalter der Toleranz und von wegen gleiches Recht für alle war das problemlos möglich!
Brauche mit dann auch keine Gedanken mehr machen wg. Temperatur (Sitz- und Griffheizung), Regen (elektrisch verstellbare Scheibe) und die Unterbringung der zweiradsporttypischen Utensilien (Minigrill, Kühlbox für Bier und Rostbratwürste sowie Espressomaschine) ist auch kein Problem mehr bei 120 Liter Kofferraumvolumen.

Eine Auflage vom TÜV kann ich auch erfüllen: Das normale KFZ-Kennzeichen muss dranbleiben, den Mindestabstand von 53,11 cm zur BDR-Startnummer in Originalgröße kann ich einhalten, wenn ich die Startnummer an der Gepäckbrücke befestige:

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20165.JPG">

Da ich für bis zu 8 Pedelecs Reserveakkus transportieren und 4 klassischen RR Windschatten spenden kann, erhalte ich zusätzlich 12 Wertungspunkte. Darüber hinaus fungiere ich als mobiler Besenwagen: Gestrandete E-Biker werden auf dem Soziussitz abtransportiert (jeweils ein Wertungspunkt). Beim im Sommer hoffentlich stattfindenden Etappenbrevet von Endspurt werde ich einen Rekordversuch unternehmen und versuchen, die 500km nonstop zu absolvieren. Bei konstant Tempo 90 im Overdrive sollte das problemlos ohne anzuhalten möglich sein.

Willkommen in der schönen neuen Radsportwelt und einen schönen Monatsanfang wünscht

:gruss: Dirk

P.S: Ich muss los nach Büchen zu einer völlig uncoolen klassischen Permanenten, um noch einmal mit dem blöden motorlosen Rennrad zu strampeln :zwinkern:
Zuletzt geändert von Heimfelder Dirk am 31.07.2012, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
:gruss:
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Beitragvon Helmut » 02.04.2012, 00:25

Helmut hat geschrieben:Seit der Saison 2011/2012 können Pedelec-Fahrer RTF-Punkte des BDR erzielen. Diesem Trend folgt nun auch der German Cycling Cup, dessen Betreiber Pedelecs ab 2013 zulassen wollen. Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, werden sie separat gewertet. Unter traditionellen Rennradfahrer stößt dies trotzdem auf Kritik. Con-Rad hat eine Glosse über Pedelec-Fahrer beim Radsport verfasst. Die steht hier.
Wenigstens einer, der auf meinen Aprilscherz abfuhr.

Nur mal so zur Erklärung, vielleicht ja auch weiteren Verwirrung: Natürlich nicht beim GCC, aber bei RTF zugelassen sind einerseits Pedelecs, aber keine E-Bikes, schon gar keine M-Bikes. Andererseits erhält man als Helfer bei einer RTF die max. Punktzahl, die man als Teilnehmer hätte erzielen können. Das gilt auch für Helfer auf M-Bikes.

Vielleicht ja eine Idee für Dich, Dirk, für die RTF in Celle?
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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