5. Oberfeuertriathlon Krautsand (Bericht und Bilder)

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hanseat
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5. Oberfeuertriathlon Krautsand (Bericht und Bilder)

Beitragvon hanseat » 11.08.2013, 12:48

5. Oberfeuertriathlon Krautsand

Drei Jahre ist es schon her, dass ich beim Hachede-Triathlon in Geesthacht das letzte mal in dieser Disziplin Wettkampfluft geschnuppert habe. Nun sollte es mal wieder sein, diesmal aber ganz anders als damals.

Der Oberfeuertriathlon auf der (ehemaligen) Elbinsel Krautsand bot sich aufgrund der kurzen Anreise an, die Drillinge als mentale Unterstützung mitzunehmen. Mit gut zwei Jahren sind die Mädels gerade in einem sehr agilen Alter, so dass neben Jacky auch noch ihre Mutter bereit stand, die Mädels einzufangen, wenn es nötig war.

Im Vorfeld malte ich mir schon eine gute Platzierung aus, denn befinde ich mich nach dem Arlberg-Giro und gutem Lauftraining in einer sehr guten Form und bei der Schwimmdistanz von nur 400 Metern im Badesee verliere ich hoffentlich nicht allzu viel Zeit. Als ich den Organisator Stephan Mahler per Email nach Ergebnislisten der letzten Jahre fragte, bekam ich folgende Antwort:

"Der Schnelltste hat die Strecke in gut einer Stunde bewältigt. Aber darum geht es bei uns eigentlich nicht. Wir machen keine Wertungen nach Altersklassen o. ä. Jeder ist ein Sieger und so werden auch nur die Urkunden mit der jeweiligen Zeit verteilt."

Der Oberfeuertriathlon ist ein bei der DTU offiziell angemeldeter Triathlon, bei dem weniger Ergebnisse und Podeste im Vordergrund stehen, sondern tatsächlich das Finishen jedes Einzelnen bei einem sehr herzlichen, familiären Ambiente. Hier geht es tatsächlich um Spaß und Atmosphäre.

Für letztgenanntes sorgten die vielen Zuschauer im Start-/Ziel- und Wechselzonenbereich und an unterschiedlichsten Stellen der Strecke. Selten wurde ich bei einer Sportveranstaltung so oft derart euphorisch angeheizt. Des weiteren gibt es eine tolle Sambagruppe, die mit ihren Trommeln für ordentlich Takt und Rhythmus sorgte.

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Die Strecke ist ebenso sehr zuschauerfreundlich ausgewählt mit vielen Begegnungsstellen für Sportler und Zuschauer. Der See konnte an der Wendeboje oder im Startbereich sehr gut eingesehen werden.

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Danach wanderten die Zuschauer auf die Deichkrone. Von dort hatten sie beste Ausblicke auf die Wechselzone, die Radstrecke und die Laufstrecke.

Bei der Radstrecke musste man drei Radrunden mit je 7,5 km auf der Elbinsel absolvieren. Im Gegensatz zu so manch anderer Veranstaltung verlieren die Angehörigen ihren Sportler während des gesamten Triathlons nur für maximal 10 Minuten aus den Augen. Wo gibt es das schon...

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Es gab einige knifflige Kurven und eine sehr enge Wendemarke im Start-/Zielbereich. Alle Gefahrenstellen wurden aber von den vielen freundlichen Streckenposten perfekt abgesichert. Auch stand ein Rettungswagen bereit, der auch leider tatsächlich einmal ausrücken musste.

Die Laufstrecke verläuft direkt durch die Zuschauerspaliere auf dem Hauptdeich und führt über eine Wendemarke unterhalb des Deichs nach etwa 2 km Distanz wieder auf den Deich und an den vielen Zuschauern vorbei zurück. Als wenn die Deichsteigungen nicht schon gemein genug wären, geht es am Ende des Triathlons über eine extra fiese Schleife durch den tiefen, mit Fähnchen markierten Sand des schönen Elbstrands, um abschließend noch ein letztes Mal den Deich zu kreuzen und schließlich nach ca. 4,5 km das Zielbanner zu erreichen.

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Schon vor dem Start entdeckte ich Bernd Pietschak, den sympathischen Gewinner des Ollaner Einzelzeitfahrens. Einerseits war ich erleichtert, dass ich mit meinem auffälligen Aeromaterial nicht alleine da stehe, auf der anderen Seite wusste ich, es geht hier nur um die Plätze hinter ihm.

In der Wechselzone musste ich mir dann auch so manchen freundlichen Spruch über meine Scheibe und den Neoprenanzug gefallen lassen. Die Mehrzahl der Teilnehmer fährt mit dem Alltagsrad und schwimmt in Badehose.

Zum Rennen selbst: Schwimmen lief im neuen Neo ganz ordentlich. Hab zwar am Anfang ziemlich die Orientierung verloren und habe rechts ein paar extra Meter gesammelt, aber ich konnte mich bis zum Ausstieg im hinteren Vorderfeld halten.

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Die Radstrecke absolvierte ich mit im Schnitt 39,5 km/h. Bei engen Kurven, vielen Überholvorgängen und Gegenverkehr ein gutes Ergebnis. Bei den Wendemarken konnte ich durchzählen und freute mich am Ende des Radabschnitts über meine dritte Zwischenplatzierung.

Beim Laufen spürte ich von Beginn an meine Waden. Als ich an den Mädels vorbei lief, stürmten sie hinter mir her und waren von Jacky und Oma kaum wieder einzufangen. Dabei blockierten sie wohl ein fürs andere Mal ein bißchen die Strecke für die Nächstplatzierten. ;)

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Bei der Wendemarke bemerkte ich eine große Lücke zu Bernd, den Zweitplatzierten und eine mittelgroße zum vierten Rang. Den "Podestplatz", den es nicht gab, wollte ich schon gerne retten. Auf dem Deich zurück sah mich erneut Anna und raste mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Ich konnte gerade so ausweichen, immerhin musste ich doch bevor ich mit meinen Kleinen jubele noch das Ziel erreichen. Dann kam der tiefe Strandsand und als ich diesen gemeinen Abschnitt hinter mir hatte, ging es den Deich hinauf und wieder hinunter. Bei dieser tückischen Kombination ging in meiner rechten Wade wohl etwas kaputt. Ich konnte nicht mehr richtig auftreten und humpelte, z. T. auf einem Bein springend ins Ziel.

Auch wenn es hier nur ums Finishen ging, freute ich mich mit hochgereckten Armen über meinen dritten Gesamtrang. Knapp über 1:04 h ist eine tolle Zeit.

Meine Mädels kamen angerannt und Jacky berichtete mir, dass ihr "Driathlon" mindestens genauso anstrengend war wie meiner. Die Mädels sind scheinbar noch nicht im "wettkampftauglichen Alter".

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Die Zeit bis zur Urkundenverteilung überbrückten wir am schönen Elbstrand, wo Papa sich ein regeneratives Bad im 23 Grad warmen Elbwasser gönnte. Die Mädels waren nicht zu überreden, mit hinein zu kommen.

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Danach ging es erfrischt zurück zum nahen Veranstaltungsort, wo wir nochmal das Buffet in Augenschein nahmen. Die Mädels machten sich an die Vertilgung von Trauben und Wassermelonen.

Nun erhielten zuerst die Staffeln ihre Urkunden. Dann folgte eine besonders kinderfreundliche Belohnung für die Zuschauer. Beim Auslaufen nach der Wechselzone, nahm man einen kleinen Plastikball mit, den man an besonders eifrige Zuschauer verteilte. Das Kind mit den meisten Bällen bekam einen tollen Preis, alle anderen Kinder freuten sich nicht weniger über Tüten voller Süßigkeiten, Safttüten, Wassereis, etc.

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Schließlich folgte die Urkundenverteilung der Einzelstarter. Es wurde nochmals auf die spezielle Philosophie hingewiesen, dass hier nicht Platzierungen zählen, sondern die Teilnahme und das Finishen selbst. Bei der Übergabe der Urkunde an den Triathleten wusste Stephan Mahler fast immer eine kleine passende Geschichte vorzutragen. Es wurde viel gelacht und man sah in viele glückliche Gesichter. Jeder Einzelne war ein Gewinner! Die Philosophie geht auf! Insgesamt nahmen knapp 100 Sportler an der Veranstaltung teil, viele aus dem regionalen Umfeld, einige nutzten die Veranstaltung als perfekte Vorbereitung für den in zwei Wochen stattfindenden Ottendorfer Triathlon.

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Dennoch war es persönlich schön, dass die Organisatoren am Ende doch ein kleines bisschen von ihrer Linie abrückten. Die drei Zeitschnellsten wurden abschließend in umgekehrter Reihenfolge aufgerufen und so hatte auch ich meinen kleinen "stolzen" Moment.

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Bernd wurde Zweiter und wir ließen ein gemeinsames Bild von uns machen.

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Platz Eins belegte der Vorjahressieger, der wohl auch Landesmeister im Triathlon war bzw. sogar noch ist.

Danach ging es für viele fließend in die Nachbereitung mit Bier und Bratwurst über. Jacky, Omi und ich machten uns samt Drillingen auf den Rückweg und freuten uns allesamt über einen anstrengenden, aber auch erfolgreichen Nachmittag bei einer Herzblutveranstaltung auf der Elbinsel Krautsand.
"Mr. Nachkommastelle"
...wir sitzen alle in einem Boot, die einen rudern und die anderen genießen die Aussicht...
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Tri- Triathlon

Beitragvon Grotefend » 11.08.2013, 13:49

Glückwunsch Alex. Auch zum Ergebnis. Aber das ist ja, wie Du selbst schreibt, gar nicht so wichtig bei diesem Wettbewerb. Darum gilt mein Glückwunsch zu allerest Deinem launigen Bericht. Mit dem machst Du deutlich, was bei Jedermann-Sport vor allem wichtig ist: Spaß am Sport. (Übrigens auch die beste Versicherung gegen etwaige Versuchung, die Leistung mit zweifelhaften Mitteln zu steigern.)

Dein eigener, selbstgezogener Fanclub gehört natürlich nicht zu den unerlaubten Mitteln. Und früh übt sich. Wenn die drei (Noch)-Zwerglein sich so weiterentwickeln - und Oma, Mama und Papa sie weiter fördern - wächst da eine perfekte Tria Staffel heran. (Mindestens eine wird dann aber auch ins Wasser müssen.)

Grotefend
Sonne in den Speichen sieht nur, wer sein Rad bewegt.
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Beitragvon Helmut » 12.08.2013, 00:14

Wunderbar!

:Tanzen:

Veranstaltung, Bericht, Bilder, alles super! Das Leben ist vielschichtig, mich freut, dass die Tria-Szene es auch ist und Ihr Fünf (den Bildern nach Jacky auch) so viel Spaß dort hattet.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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