Rad am Ring Jedermannrennen '12, Nürburgring (Ber.+Bilder)

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Tribelix
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Rad am Ring Jedermannrennen '12, Nürburgring (Ber.+Bilder)

Beitragvon Tribelix » 02.09.2012, 23:08

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Fazit: Die Veranstaltung ist unglaublich, super Orga, alles durchdacht. Beispiel. In der Nacht sind alle Gefahrenstellen ausgeleuchtet, Servicefahrzeuge sind andauernd auf der Strecke, Versorgung auf der Strecke "Hohe Acht", das sind nur kleine Sachen, aber wichtige. Die Rennstrecke ist Sportgeschichte und wie Monaco voller Tradition. Du hast alles schon mal im Fernsehen gesehen, oder schon mal gelesen.

Überrascht hat mich, was hier die Teams auffahren, um das Wochenende so entspannt wie möglich werden zu lassen, inkl. lauter Musik. Der Spassfaktor geht hier ganz klar an die MTBler. Die Parzellen auf den Wiesen an der Grand Prix Strecke werden von den Rennradlern dominiert. Hier geht es bunt zu, wie auf dem Jahrmarkt, jeder will, dass seine Fahrer den Stand nicht übersehen.

Die Strecke fordert den Fahrer jede Sekunde, auf den ersten 12 km müssen einige Stellen Highspeed gefahren werden (und das kann man auch), um die Gegenanstiege ohne viel Kraft zu bewätigen. Breitscheid ist hier sehr Tricky, aus einer sehr schneller kurvenreichen Abfahrt, durch eine Kurven-Senke in eine 15 % Rampe, auch mir ist hier in Runde 4 die Kette runter gefallen, sehr ungeile Stelle. Km 12 > 15 sind dafür anstrengend. Die restlichen km sind ein einziges Auf und Ab und immer den Schwung mitnehmen. Die Highspeed-Gerade bin ich tagsüber mit max. 45 gefahren, dahinter kommen noch zwei eklige Höhenzüge, gerade der vor dem Wiederbefahren der Grand Prix Strecke, piekt nochmal in den Beine. Der Rest ist SPASS.

Hier ein paar hilfreiche Merkmale:
- Wer es zentral mag, lebt auf Asphalt, ein Zelt kommt hier absolut nicht in Frage. Parzellen A /AA H/HH.
- Wer nur mit Dixi Klo zurecht kommt, sollte an die Strecke gehen, dann sollte man aber alles dabei haben.

Unsere Parzelle H kann ich nur empfehlen, wir lagen gut zu Toilette, Duschen, Gastronomie, Strecke usw. Wer kein Wohnmobil hat, kann auch mit einem 7,5 To (Plane) gut über leben. Bezahlt wir am Ring mit der Ring-Card - Karten können bei Service Personal bar aufgeladen werden - oder an den Kassen mit EC Karte. Restbeträge auf der Karte werden an den Kassen problemlos rückerstattet.

Ich würde das nochmal machen, nicht nächstes Jahr, aber irgendwann mal, aber nur mit Wohnmobil, und dann nur auf den oben genannten Parzellen im zentralen Bereich. Hier kommen unsere

<a target="_blank" href="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... x.html">58 Bilder von Rad am Ring</a>.

Und das sind mal unsere Durchlaufzeiten:

Runde 1 | 00:52:01 | 52:01 | Tribelix
Runde 2 | 01:57:32 | 01:05:31 | Triabla-Stine
Runde 3 | 02:59:35 | 01:02:03 | Tribaer
Runde 4 | 03:53:12 | 53:37 | Schuffi
Runde 5 | 04:50:56 | 57:44 | Tribelix
Runde 6 | 05:56:02 | 01:05:06 | Tribala-Stine
Runde 7 |06:58:56 | 01:02:54 | Tribaer
Runde 8 | 07:55:48 | 56:52 | Schnuffi
Runde 9 | 08:59:06 | 01:03:18 | Tribelix
Runde 10 | 10:08:48 | 01:09:42 | Tribelix
Runde 11 | 11:22:37 | 01:13:49 | Tribala-Stine
Runde 12 | 12:34:39 | 01:12:02 | Tribaer
Runde 13 | 13:33:09 | 58:30 | Schnuffi
Runde 14 | 14:32:21 | 59:12 | Schnuffi
Runde 15 | 15:48:33 | 01:16:12 | Tribelix
Runde 16 | 17:01:53 | 01:13:20 | Tribelix
Runde 17 | 18:14:52 | 01:12:59 | Tribala-Stine
Runde 18 | 19:22:58 | 01:08:06 | Tribaer
Runde 19 | 20:20:35 | 57:37 | Schnuffi
Runde 20 | 21:22:04 | 01:01:29 | Tribelix
Runde 21 | 22:30:32 | 01:08:28 | Tribala-Stine
Runde 22 | 23:37:24 | 01:06:52 | Tribaer

Ziel: 23:37:24
Platzierung: 317. AK 113.

Bild oben: striker523
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Beitragvon UweK » 03.09.2012, 00:15

Es ist so viel passiert - von einer blöden Verwirrung im Zielauslauf/Fahrerlagereinfahrt in meiner ersten Runde,
- über viel Schiss in der Pantalose bei den Abfahrten,
- über ein sehr hohes Tempo bergauf (bei einer 39/25 Übersetzung von mir),
- über Unfälle und zerbrochene Ritzel(!) in der für mich letzten Runde,
- über eine Nacht, in der ich statt der geleisteten 2 auch 3 Runden hätte fahren können...

Einfach zu viel, um es kurz noch zu beschreiben, ich muss die vielen tollen Eindrücke auch erstmal verarbeiten - soviel für jetzt: Ich hatte meinen Spaß und der ausführliche Bericht folgt dann morgen abend!

Bilder hab ich auch etliche gemacht, die werde ich dann auch noch sichten und Helmut schicken...
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Fazit

Beitragvon Schnuffi » 03.09.2012, 07:35

Tolle Veranstaltung, die ziemlich gut organisiert ist. Von Kleinigkeiten abgesehen, hat nichts gefehlt. Das Gelände ist recht weitläufig und wenn man keinen zentralen Lagerplatz hat, werden die Wege lang. Aber man ist ja mit dem Rad da. 8)

Die Strecke ist nicht so schwer, auch für uns Flachländer nicht. Einzig die Hohe Acht fängt irgendwann an, weh zu tun. Auf einer Runde habe ich mich mit einem Fahrer aus einem 2er Team unterhalten, es war seine 11te Runde mit 39/25. Das muß man sich nicht antun, ich bin mit meiner Kompaktkurbel gut klargekommen. Bergab konnte ich bis ca. Tempo 80 treten, bergauf hat man mehr Optionen als mit der Standardkurbel. Die Rundenzeiten waren einigermaßen konstant, schwindende Kräfte werden durch Streckenkenntnis kompensiert.

Da ich aufgrund der Startreihenfolge am Ende nicht mehr drangekommen wäre, habe ich noch eine Sightseeingrunde ohne Transponder absolviert. Ich wollte mir eigentlich Zeit lassen, aber irgendwie ging das nicht.

Ansonsten kann man nur sagen: mit einem Super-Team macht sowieso alles Spass! Und nette Nachbarn hatten wir auch.

:wink: :wink: :wink:
Wenn Du schneller fährst brauchst Du Dich nicht so lange anzustrengen :mrgreen:
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Beitragvon ketterechts » 03.09.2012, 10:28

Wir waren vom Radteam Bargstedt Harsefeld das 2. Mal dabei.
Diesmal hatten wir 4 uns für das Tourenfahren am Sonntag entschieden.
Von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr darf man auf die Strecke und so viele Runden fahren, wie man will oder schafft.
So konnten wir am Samstag die Stimmung am Ring geniessen. Auf der Strecke und daneben.
Es ist schon phantastisch, wie die Teams das Rennwochenende zelebrieren.
Wir hatten eine Pension in unmittelbarer Nähe des Rings. Für ein bißchen Sightseeing war dann noch Zeit. Wir waren auf der Nürburg und zum Abendessen in der Pistenklause.
Das Tourenfahren war dann für Geniesser. Ohne auf Rundenzeiten achten zu müssen haben wir in jeder Runde an der Verpflegung nach der Hohen Acht kurz gehalten. Da gab es für jeden Geschmack etwas, großes Lob!
6 Runden sind so gut machbar.
Genial ist die Mischung von Highspeed und Quälerei am Berg. Man hat das Gefühl, dass die Hohe Acht mit jeder Runde steiler gestellt wird.

Nächstes Jahr wieder

Kette rechts

www.radteam.net
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Beitragvon dirksen1 » 03.09.2012, 15:56

Ahhhh....kapiert....Wechseln gehört zur Runde :mad:

Daher Rundenzeiten, die allesamt unter 60min waren (immerhin 8 Runden, davon 2 mal 2 Runden in Folge und einmal 3 Runden am Stück) in der Ergebnisliste jeweils sehr viel höher, weil inkl. dem Aufenthalt an der Parzelle mit ganz viel "wer fährt als nächstes?" oder auch "wie, der ist im Hotel?" bzw. "warte, ich will noch mein Astra austrinken" oder auch "Huch, ich bin allein? Ja, die andern schlafen" :Totlach:

Mann, war das ein geiles Wochenende ;-)

Bericht, Bilder kommt, wenn ich wieder im Diesseits bin...
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Beitragvon magicW » 03.09.2012, 22:31

interessant, das mal von Team-Seite zu lesen!

Ich les hier schon seit ein paar Jahren im Forum immer mal mit, hab mich aber dann heut mal angemeldet, um meine Erlebnisse von RaR mal zu teilen. Bin zum ersten Mal ein 24h-Rennen gefahren ... und dann gleich als Einzelfahrer(in)! Werd euch die nächsten Tage mal ein paar Zeilen schreiben, ... wenn ich wieder ausgeschlafen bin und die Fotos bekommen hab ;)
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Re: Fazit

Beitragvon Harterbrocken » 03.09.2012, 23:51

Schnuffi hat geschrieben:Tolle Veranstaltung, die ziemlich gut organisiert ist...

Ansonsten kann man nur sagen: mit einem Super-Team macht sowieso alles Spass! Und nette Nachbarn hatten wir auch.

:wink: :wink: :wink:
Das sehe ich genau so. Die gute Nachbarschaft, tolle Gespräche und der unschlagbare Humor waren wunderbar. ;-)

Schade, dass es nun Unstimmigkeiten über die Ausrichtung von RaR 2013 gibt. Ich kann nur hoffen, die gleiche Agentur und der Verein kommen wieder zum Zug. Das sind Profis, Radfans und keine Geschäftemacher. Wenn es nächstes Jahr passt, bin ich wieder dabei - mit kompakterer Übersetzung und mehr Bergtraining.
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Beitragvon Tribelix » 04.09.2012, 00:20

Harterbrocken hat geschrieben:Schade, dass es nun Unstimmigkeiten über die Ausrichtung von RaR 2013 gibt. Ich kann nur hoffen, die gleiche Agentur und der Verein kommen wieder zum Zug. Das sind Profis, Radfans und keine Geschäftemacher.
Das Wochenende besteht ja nicht nur aus 24h Rad bzw. MTB Rennen. Auflistung (hoffe, ich vergesse nichts):

Samstag:
- Bambini, Schüler, 5 , 10 und 24,4 km Lauf
- Jedermann Rennen 25, 75 und 150 km
- 24h Radrennen Einzel, 2er-, 4er-, 8er-Team
- 24h MTB-Rennen Einzel, 2er-, 4er-, 8er-Team

Sonntag
- Tourenfahrten (so viele Runden. wie gehen)

Wer meint, er kann das nur vom Zusehen gleich professionell umsetzen, der muss sich nicht wundern, wenn die Protagonisten nicht mitspielen. Manche Sachen sollten von Wissenden gemacht werden.
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Beitragvon ducdich » 04.09.2012, 01:06

Nachdem wir uns schon letztes Jahr mit einem 4er-Team der Herausforderung der "Grünen Hölle" (so wird die Nordschleife des Nürburgrings bezeichnet) gestellt haben, wollten wir mal schauen, ob wir unser Ergebnis noch toppen könnten. Alle Strapazen und Anstrengungen sind ja spätestens nach drei Tagen verflogen und so lange brauchte es letztes Jahr noch nicht mal, um zu sagen:" Nächstes Mal sind wir wieder dabei."

Letzten Donnerstag holten wir das Wohnmobil von der Vermietung ab und bepackten es Freitag morgen mit allen Equipment. Dann ging es auf Tour. Diese unterbrachen wir in Bonn mit einer ausgedehnten Shoppingtour bei H+S Bikediscount. Nachdem wir unsere Gelüste gestillt hatten, ging es 70 km weiter zum Nürburgring. Das WoMo in unsere Parzelle geparkt und bei strömenden Regen erstmal alles aufgebaut. Dank der riesigen Markise am WoMo, die wir erstmal gegen recht heftigen Wind sichern mussten, konnten wir dann grillen.

Auf eine Proberunde verzichteten wir dann aber, weil wir die Strecke ja vom Jahr zuvor kannten und bei den Wetter keiner Lust darauf hatte. Nächsten Morgen war es trocken, aber sehr frisch. Am Vormittag beim ausgiebigen Frühstück kam aber dann die Sonne hervor und pünktlich zum Start um 13:15 Uhr war auch die Strecke abgetrocknet. Es lief alles wie geplant und wie ein schweizer Uhrwerk. Unsere Wechsel waren gut durchdacht und auch an eine Rolle hatten wir diesmal gedacht. So konnten wir uns wechselweise warmfahren oder nach gefahrener Runde unsere Beine locker fahren.

Nachts sah das WoMo aus wie ein Schlachtfeld, weil keiner mehr aufräumte, sondern nur noch jeder zusah, wie er Nahrung und Schlaf bekam. Da beneideten wir die Profi- und gesponserten Teams, die Masseure, Köche, Zeitnehmer und Leute für die Einteilung usw. hatten. Um jede Kleinigkeit mußten wir uns selber kümmern und so kann einen ein defekter Lampenakku oder ein Plattfuß schnell aus den Takt bringen.

Nachts wurde es auch sehr kalt (+4°C) und damit hatte kaum jemand gerechnet. Armlinge, Beinlinge und Handschuhe waren an den Verkaufsständen sehr gefragt und teilweise schon vergriffen.

Die Hohe Acht ist auf der knapp 27 km langen Strecke (Nordschleife incl. Grand Prix Kurs) ein absolutes und gefürchtetes Highlight. Diese Rampe erstreckt sich auf ca. 4 km und hat zum Schluss 18 %. Viele Teilnehmer sieht man dort am Seitenstreifen schieben. Die Fuchsröhre hingegen ist das zweite Highlight in umgedrehter Form. Da hat man ein durchgehendes Gefälle von mind. 11 % und erreicht Geschwindigkeiten so um die 90 km/h. Im Dunkeln mit einem Rennrad und einer Lampe am Lenker ein unbeschreibliches Gefühl.

Der nächste Morgen begann mit Sonnenschein und es kamen ein paar Radtouristen mit auf die Strecke. Die stören aber nicht, da sich die Rennteilnehmer auf die gesamte Länge des Kurses verteilt haben und die Rennstrecke auch sehr breit ist. Aufgepuscht durch die wärmende Sonne und den blauen Himmel brannten wir noch ein paar schnelle Runden in den Asphalt und so schlossen wir das Rennen mit einen 10ten Platz unter 713 Viererteams ab.

Nächstes Jahr wieder...? Wir wissen es noch nicht, aber noch sind die drei Tage nicht um und uns fallen sicherlich auch noch andere Sachen ein, die man unbedingt mal mitgemacht haben sollte. Wink

Tribelix hab ich bei der Anmeldung noch getroffen, aber dann war man zu sehr mit Vorbereitung und dem Rennen beschäftigt, um allen anderen nochmal Hallo zu sagen.
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Beitragvon dirksen1 » 04.09.2012, 12:20

24h Radfahren sind an sich ja schon mal ne tolle Sache.
24h auf einer komplett autofreien Strecke mit bestem Asphalt machen es noch besser.
24h auf einer Autorennstrecke, vor deren Faszination sich wohl selbst „Nicht-Motorsportfans“ kaum verschließen können, packen dem Apfelstrudel noch mal eine Extrakugel Vanille-Eis obendrauf.
24h Stunden in einem Team, das zum notwendigen Ernst eine Riesenportion Spaß und Selbsthumor mitbringt, setzt der Eiskugel noch ein Sahnehäubchen mit Amarenakirsche drauf.


Was war das für eine geile Spontanaktion (ja, der dirksen1 kann auch Sponti).
Als Nachrücker in einem 4er-Team eine Woche nach dem Ötztaler „mal eben“ die 24h rollen. Wie sagte das Karpatenbaby, als es zu der Wahrscheinlichkeit meiner Teilnahme kam? „…ist eine Woche nach dem Ötzi, das rollst du doch locker weg.“ Habe ich gemacht, danke.

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Anreise am Freitag bei Dauerregen, schnell nen Hotelschirm gegriffen und ins Ring°Center, die Startunterlagen abholen, allerlei Motorsport-Gedöns schauen und dann erst mal ein Riesenschnitzel mit Bratkartoffeln zum Warmwerden. Kurzes „hach, wie geil“ am Oakley-Stand, schnell weiter, Plausch mit dem Phantom-Team plus Hardy und dann ging es auch schon an die Stärkung für den kommenden Tag. Lecker Steak mit Hefe hell, das Rad“rennen“ kann kommen.

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Die Nordschleife heißt nicht umsonst "Grüne Hölle"

Frühstück, ab auf die Strecke zur einzigen Parzelle auf dem ganzen Ring, die keinerlei Überdachung bot in Form von Bierständen, 20-Tonnern, Bussen oder eben dem Hornbacher-Pavillon aus dem 20%-auf-Alles-Angebot. Nein, wir wollten Abenteuer, also reichte eine Biertischgarnitur und ne 3er-Bank mit Sitzkissen. Dazu Verpflegung, was man halt so braucht.

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…auch gegenüber richtete man sich ein…

Teamstrategie? Fahren, was sonst?
Ok, manchmal wurde die Strategie kurzfristig umgemodelt, das ist so bei Projekten: Pläne sind grobe Richtlinien, die es bedarfsgerecht zu optimieren gilt. Haben wir dann getan.

Erste Runde, dirksen1, ich hatte ja schließlich ein großes „A“ vor meiner Startnummer, schon lag die Reihenfolge der einzelnen Runden fest, jeder darf mal. „Alles kann, nichts muss“. Lief echt gut, so bis in den Abend und in die frühe Nacht…dann wurde es kalt, Kaffee gab es nicht, die Hotelbar hatte die Maschine auch schon ausgeschaltet, ein Coffee to go –Stand hätte mir wohl innerhalb von 10min das teure Wochenende wieder eingespielt.

Nach der rundenweisen Wechselfahrt kam es dann in der kalten Nacht (4°, Vollmond, keine Wolke am Himmel) zu der oben erwähnten bedarfsgerechten Optimierung unseres „Plans“.

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Bedarfe waren neben warmen Duschen auch Schlaf, frische Grillwurst oder ganz schlicht die Tendenz der Beine, auf der 3er-Bank zu verweilen, dick eingepackt in Decken, Schlafsäcken usw. Ok, ich also artig von meiner Runde zurück, der Schwund an Team-Mitgliedern hatte bereits 25% erreicht, die verbliebenen 50% (außer mir) schickten einen Fahrer auf ne Runde und einen ins Hotel. So richtete ich mich auf noch eine Runde ein, wenn „25%“ wieder zurück kam.
Er kam, ich rollte los, ich kam wieder zur Parzelle, allein, niemand da, Bus mit warmen Klamotten zu, 50% des 2er-Teams in Decken und Schlafsack auf besagtem Sofa. Und nun? „Deine Jungs sind im Hotel“ hauchte es unter dem Deckenberg hervor. Ich konnte mich dem nicht anschließen, war doch auch meine Hotelcard in dem verschlossenen Bus und die Rezeption des Hotels war nachts nicht besetzt. Na, ja, dann eben aufs Rad, wozu war ich schließlich hingefahren. Die zweite Runde bei Vollmond, Nebelschwaden und Totenstille ließen mich an heißen Absinth denken, plötzlich war das Radeln ganz einfach...

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Wieder an der Parzelle: geil, ein Teammitglied ist wieder da. Zwar nicht in Radklamotten, aber egal, er schmiss sich in die klamme Pelle und schwang sich hochmotiviert aufs Rad, stand doch die Runde der aufgehenden Sonne an.

Mit der aufgehenden Sonne kam übrigens auch wieder Leben an unsere Basisstation. Einer nach dem anderen kam frisch geduscht, gefrühstückt und ausgeschlafen zurück, es wurde minütlich wärmer, alles toll…ich ging ins Hotel, duschen und drei Tonnen Rührei mit Speck verzehren, dazu 5 Liter Kaffee.
Als ich dann zurück an die Parzelle kam, ein vertrautes Bild: der Grill war an, die Restgetränke flossen, man saß und schaute, niemand radelte :Totlach:

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Spaß beiseite, so schlimm war es nicht (es war niemals schlimm), lediglich das 2er-Team hatte die kalte Nacht nicht überstanden und brach ab sowie unser havarierter Fahrer, der am Vorabend unter Einsatz einer Heerschar Schutzengel einen Abflug bei knapp 60km/h nahezu spurlos überstanden hatte zollte einem undefinierten Schmerz in der Wade Tribut und beendete seinen Einsatz.

Als ich dann wieder „dran“ war, sollte es eigentlich zum letzten Mal sein, aber ihr wisst ja… Pläne sind grobe Richtlinien, die es zu optimieren gilt. In diesem Sinne gab es Astra, Flensburger und Grillfleisch, aber kein Gummi mehr auf der Strecke, dolce vita war angesagt. „ok, ich fahr noch ne Runde“ ließ ich verlauten, ein Teamkollege ging mit, ein weiterer ließ sich ebenfalls von meiner Begeisterung anstecken und so rollten wir auf eine lockere Abschlussrunde…dachte ich...

...denn nach diesem Doppeltörn saßen immer noch alle Mann auf der Bank, bejubelten frenetisch jeden vorbeifahrenden Radler und prosteten sich selber zu…auch mir, der es sich nicht nehmen ließ, das Triple vollzumachen und gegen ziemlich genau 12:15 Uhr noch ne Runde anzugehen, die pünktlich zum Schlusspfiff um 13:15 Uhr auf der Start-Zielgeraden endete.

JETZT dann endlich Bier, noch mehr Grillfleisch und noch mehr Bier auch für mich.

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Ein knattergeiles Wochenende mit tollen Leuten ging zu Ende, am Ende bin ich 8 Runden gefahren, unser 4er-Team hat insgesamt 20 Runden absolviert, aber niemand wollte dies noch wissen. Viel wichtiger war, dass wir Spaß hatten, dass wir ohne größere Blessuren durchgekommen sind und dass wir für 2103 irgendwie noch mal dort hin wollen oder gemeinsam eine andere Dummheit begehen werden.

Tschüss Nordschleife zumindest für 2012, es war schön bei dir.
Zuletzt geändert von dirksen1 am 28.09.2012, 07:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon striker523 » 04.09.2012, 21:02

Bild

Hi,

wer dieses Jahr wieder am Nürburgring dabei war und sich noch nicht auf Fotos wiedergefunden hat, der hat vielleicht bei meinen 10 Speed-Fotos vom Brünnchen Glück. Ich habe sie am Samstag (01.09) zwischen 16.00 und 17.00 Uhr aufgenommen.

http://www.windsurf-schmidt.de/fr-radamring-2012.htm

Anmerkung Admin: Unter den Bildern steht ein Bericht von RaR 2012.

Viel Glück

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Beitragvon Helmut » 07.09.2012, 22:27

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Hier kommt von Florian (Bild unten) von Rennrad-Nord sein Bericht über Rad am Ring. Er fuhr mit im Team der Gefa, die einen sensationellen Team-Reisebus vor Ort hatte. Hier ein Blick in die obere Etage des Busses. Siehe

http://www.rennrad-nord.de/rad-am-ring-2012/

<IMG src="http://www.rennrad-nord.de/wp-content/g ... ng/Ich.jpg" width="750">
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Helmut » 10.09.2012, 21:55

<IMG src="http://3.bp.blogspot.com/-pLOFkG-0v18/U ... ervelo.jpg" width="750">

Cervelover Lars war auch dabei, hat wieder einen umfassenden, lesenswerten, bebilderten Bericht verfasst. Siehe

http://cervelover.blogspot.de/2012/09/r ... anche.html
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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