An die Radwegbefürworter - Radunfälle in Lübeck und Stormarn

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Fülle
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An die Radwegbefürworter - Radunfälle in Lübeck und Stormarn

Beitragvon Fülle » 15.11.2010, 08:36

Hier hat ein Kommissar 3 Jahre lang Radunfälle ausgewertet, das bestätigt meine Meinung, dass die benutzungpflichtigen Radwege abgeschafft gehören:

http://www.ln-online.de/regional/storma ... hp/2883465
Radeltommes
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Beitragvon Radeltommes » 15.11.2010, 10:56

Kurz vorher zur Klarstellung. Ich bin GEGEN eine RadbenutzungsPFLICHT.

Allerdings sagt der Artikel für mich etwas anderes aus. Wenn sich jeder an die Vorschriften hält passiert auch weniger.
Die meisten Unfälle passieren weil die Leute auf der "falschen" Seite den Radweg benutzen. Radler gegen Autofahrer oder Radler gegen Radler.
Da hilft es auch nicht wenn die auf der Straße fahren.....auf der linken Straßenseite kommt man wohl auch nicht wirklich weit...oder !? :shock:

Passiert mir eigentlich täglich auf dem Weg zur Arbeit. Hatte bis jetzt nur Glück, dass mir niemand wirklich reingefahren ist.

Grundsätzlich sollte der Gesetzgeber aber mal an Nachbesserungen arbeiten. Die Zeiten in denen ein Rad nur auf 15 km/h gekommen ist sind längst vorbei.
Wenn ich mit meinem Rennrad 30 Km/h + x fahre bin ich auf dem Radweg mit Sicherheit fehl am Platz.

Ausserdem sollten Radwege (wenn sie den benutzt werden müssen) in einem einwandfreien Zustand sein. Das heisst weder zugeparkt, noch von FFußgängern benutzt oder von Wurzeln überzogen sein. Leider findet man sowas bei benutzungspflichten Radwegen super häufig.
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Fülle
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Beitragvon Fülle » 15.11.2010, 11:21

Radeltommes hat geschrieben: Allerdings sagt der Artikel für mich etwas anderes aus. Wenn sich jeder an die Vorschriften hält passiert auch weniger.
Die meisten Unfälle passieren weil die Leute auf der "falschen" Seite den Radweg benutzen.
Aber hier liegt ja das Problem, es gibt ja sehr häufig eine Benutzungspflicht für linksseitige Radwege. Selbst mir als Radfahrer passiert es, dass ich - wenn ich Auto fahre - mich erschrecke, wenn von der "falschen" Seite ein Radler kommt. Wenn ich so ein Ding benutze, bestehe ich noch weniger als sonst auf meiner Vorfahrt.
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Beitragvon Oldboy » 15.11.2010, 11:59

:Greis: Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber ich bin der Meinung, das es für Radfahrer nicht vorgeschrieben ist, den rechten Radweg zu benutzen, auch wenn es auf jeder Seite der Fahrbahn einen gibt. Er darf auch ohne Weiteres den Linken nutzen. Ist das rechtlich richtig ?
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Fülle
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Beitragvon Fülle » 15.11.2010, 12:16

Radwege müssen benutzt werden, wenn blaue Lollies (Schilder ;)) dies anzeigen. Kann man hier nachlesen: http://vcd-m.org/radwege.html
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Beitragvon Radeltommes » 15.11.2010, 13:30

@ oldboy

§ 2 Straßenverkehrsordnung sagt dies......

4) Radfahrer müssen einzeln hintereinander fahren; nebeneinander dürfen sie nur fahren, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird. Eine Benutzungspflicht der Radwege in der jeweiligen Fahrtrichtung besteht nur, wenn Zeichen 237, 240 oder 241 angeordnet ist. Rechte Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen benutzt werden. Linke Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen nur benutzt werden, wenn dies durch das Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ allein angezeigt ist. Radfahrer dürfen ferner rechte Seitenstreifen benutzen, wenn keine Radwege vorhanden sind und Fußgänger nicht behindert werden. [...]


Vorgeschrieben ist es also wann man den linken Radweg benutzen darf bzw. muss. Wie leider so viele Regelungen in Deutschland sehr schwer verständlich......... :mad:

Leider glauben zu viele Radler, dass es für sie keine Regelungen gibt. Ich bin mit dem Rad in Göttingen (Rad- und Studentenstadt) unterwegs.
Ich verstehe teilweise den "Hass" der Aufofahrer bezüglich der Radler sehr gut (obwohl ich noch nicht mal nen Führerschein habe). Das nicht noch viel mehr passiert ist teilweise ein Wunder.

In Göttingen ist mir keine Radbenutzungspflicht auf der "falschen" Seite bekannt. Kann ich mir höchstens an mehrspurigen Straßen vorstellen......ansonsten macht das für mich 0 Sinn !!! Wobei ich auch sagen muss, dass hier bezüglich der Radwege viel getan wird !! Ist ja nicht in allen Städten so !!!

[/quote]
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da bin ich ja mal froh

Beitragvon Janibal » 17.11.2010, 10:37

das der Herr Witt in Bargteheide tätig ist. Vor seinen Dienstantritt bin ich einmal von der Polizei auf den Radweg geschickt worden. Bin dadurch fast zu spät zur Arbeit gekommen. Seit 10 Jahren fahre ich jährlich ca. 200x quer durch Bargteheide. Und ich kann nur die Aussage der Statistik bekräftigen (hab ich eigentlich schon), einmal umgefahren worden an der Jerbeker Straße (mit Gerichtsverhandlung) und einer sich öffenden Autotür in der Rathhausstr. ausgewichen.

Allerdings hat Bargteheide einen gesunden Alterdurchschnitt und es muss damit Wege für Kinder und Senioren geben, die in einen Kreisverkehr sicherlich überfordert sind. So sehe ich die Lösung von Herrn Witt sehr positiv, mit gesunden Menschenverstand Herr der Lage zu bleiben und mit Toleranz zu reagieren. Der Richter hat das in meinen Fall auch getan und die Madamme musste dann ihren Schaden selbst zahlen.
Gelernt bei der Sache: Auf dem Radweg gilt die gleiche Geschwindigkeitsbegrenzung wie auf der Straße. Aber: immer der Situation angepasst.

Also, wenn euere Tour mal durch Bargteheide gehen sollte, nicht den kleinen grünen Radfaherwegweisern folgen, sondern den gelben/weißen für die Autos.
St. Jan
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Beitragvon Ulrike » 19.11.2010, 13:56

Bin grad auf 'ne Pressemitteilung vom Bundesverwaltungsgericht gestoßen,

http://www.bverwg.de/enid/72dfa44a4391b ... ng_9d.html

das die Radwegebenutzungspflicht ganz stark zurückgefahren hat, sozusagen als Ausnahmefall, wenn es auf der Straße definitiv zu gefährlich ist. Aber da würde wohl sowieso jeder, der noch bei Verstand ist, den Radweg vorziehen auch ohne Schild, oder ?

@Janibal
Grüß deinen Kommissar, den wird es freuen. :D

Ulrike
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Beitragvon snief » 19.11.2010, 16:51

Solange Radwege baulich auf Fußgängerwegen angeordnet werden (farbliche Kennzeichnung o.ä.), wird sich für uns auch durch ein Abschwächen der Benutzungspflicht wenig ändern.

Den "rüpelhaften" Autofahrern ist es herzlich wurscht, ob da ein blaues Schild steht oder nicht, sie erwarten einfach, dass man auf dem Radweg fährt. Und die Diskussion über "Benutzungspflicht" oder nicht kann man auch nicht führen, wenn man gerade geschnitten, abgedrängt oder weggehupt wird.

Die Akzeptanz wird sich erst dann ändern, wenn Radfahrer auch durch bauliche Unterstützung wirklich in den Straßenverkehr integriert werden. Ansonsten ist das Prinzipienreiterei.
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(Michael Menges)
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Beitragvon Dreckschleuder » 03.01.2011, 15:01

Nach dem Gerichtsurteil stellt sich die Frage, wie man/wir dafür sorgen kann/können, daß diese häufig aus Radfahrersicht hirnrissigen blauen Schilder abgebaut werden.
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