An sich hatte ich nur einen Trostpreis (Buch vom COVADONGA-Verlag) gewonnen, aber da unser Deichfahrer breruflich bedingt seinen Hauptgewinn nicht wahrnehmen konnte bin ich eingesprungen.Besenwagenflüchtling hat geschrieben: ↑29.11.2017, 16:11 ... mit Freude kann ich ab heute 2 Startplätze für die Tour de Energie am 22.04.2018 in Göttingen verlosen.
Ganz großen Dank an den Veranstalter.
Mitmachen kann jeder der bereits HFS Forum Mitglied ist und mindestens 70 Beiträge geschrieben hat. Ein ausführlicher Bericht über die TDE 2018 wird von den Gewinnern erwartet.
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Anreise war Sonnabend bei relativ wenig Verkehr aber vielen Baustellen. Da das Hotel Rennschuh schon ausgebucht war habe ich im Astoria Quartier bezogen: Sauber, gepflegt, pragmatisches Tagungshotel-Ambiente, reichhaltiges Frühstückbuffet und recht günstige Lage für An-/Abreise und zu Start und Ziel. Besonderes Sahnehäubchen: Nach dem Rennen konnte ich im Sauna-Bereich noch eine feine Dusche nehmen.
Morgens kam noch Teamkamerad Marcel hinzu, für den ich am Sa. die Startunterlagen abgeholt habe.
Apropos Startunterlagen: Wie immer gut organisiert ging alles rapf-zapf mit Beutel und Nummer abholen. Ein leckeres Krombacher 0,0%-Radler gab es dazu und dem frischen Waffel-Duft in der Halle konnte ich auch nicht widerstehen: Waffel, ein Stück Marmorkuchen und ein Becher Kaffee (je 1 €) mussten dran glauben.
Nach dem Frühstück noch schnell die Räder fertig gemacht und bei schon feinem Wetterchen zu Start gerollt, wo das ganze "HFS-Rat-Pack" schon versammelt war.
Wegen 2-jähriger TdE-Pause stand ich diesmal nicht in meinem "Stamm-Block" B, sondern ganz hinten in F. Ganz anderes Feeling, sehr gemischtes Fahrerfeld, aber insgesamt entspannter als vorn, wo fast sortenrein hohes Engagement versammelt ist.
Schon während der neutralisierten Phase zog sich der Block in die Länge und sortierte sich ein wenig nach ambitionierteren und genussorientierten Fahrern. Mangels guter Form hatte ich mich zwar weiter nach vorn, aber nicht ganz in die erste Gruppe des Blocks orientiert.
Mit einigen guten Hinterrädern ging es recht zügig voran. Nicht wirklich bergig, aber schon wellig-kupiert kann man auch schon auf den ersten 20 km der Strecke ordentlich Körner verschießen, da habe ich wohl einen ganz guten Mix auch zügiger Fahrt und nicht-voll-am-Anschlag gefunden.
Der kurze. harte Stich in Meensen lief erstaunlich gut: Wahrscheinlich bin ich in den Vorjahren hier schon zügiger hochgefahren, aber noch nie bin ich an so vielen Leuten vorbei gefahren wie dieses Mal. Im ausflachenden Teil weiter kräftig gedreht ging es in der erste richtige Abfahrt, die richtig schön lief. Unten in Wiershausen passte auch der Anschluss: Es formte sich ein gut laufendes Grüppchen, so dass es zügig voran ging.
Irgendwo so gegen Kilometer 45 schlossen wir auch ein Grüppchen mit dem Ötzy auf. An sich wollte ich mich ab Hemeln den langen Anstieg im Bramwald an ihn dranhängen, aber ich hatte noch genug Puste um eine Idee schneller dort hochzukurbeln. Dies ist ohnehin mein absolutes Lieblings-Stück dieser Strecke: Schön gleichmäßig mit 4-5% Steigung und kühlendem Schatten lässt sich die Steigung sehr gut wegkurbeln.
Auch hier gelang ein perfekter Anschluss: Mit kräftigem "über-die-Kuppe-drücken" stellte ich gleich zu Beginn der Abfahrt den Kontakt zu einem Grüppchen des Conti-Teams her. Im Folgenden sammelten wir noch ein paar Fahrer und Grüppchen auf, so dass ein recht flotter Zug im Flachen unterwegs war.
Auf der ganz mäßig steigenden Strecke zwischen Güntersen und Dransfeld ging der rechte Druck etwas verloren: Mit ~25-28 km/h rollten wir dahin, gute Gelegenheit sich noch mal zu verpflegen. Dann etwa 2,5 km vor Dransfeld verlor vorn jemand seine Flasche und strauchelte, mein Vordermann kam dadurch zum Sturz und breitete sich samt Rad vor mir aus. Sein Rad ließ ich verschon, dafür stürzte ich über ihn und fand mich auf dem Asphalt wieder. AUA, der meiste Schwung verpuffte in der rechten Ar$chbacke, die eine schmerzhafte Prellung und (unter der heil gebliebenen Hose) eine kleine Asphalt-Flechte davontrug. Auch Knie/Unterschenkel, Unterarm, Hand und Schulter auch der rechten Seite mussten etwas Tapete lassen - also das Übliche aber nix Schlimmes.
Flasche einsammeln, Rad checken, fluchen, aufsteigen und weiter - das Alles hat keine Minute gekostet. Allerdings war das auch keine Unterstützung für die Moral, so kurz vor dem Anstieg zum Hohen Hagen hätte es echt nicht sein müssen.
Die Kräfte waren schon ziemlich verschlissen, die Moral etwas geknickt, und so musste ich mich am Anstieg den Hohen Hagen hinauf ziemlich quälen. Trotzdem sammelte ich ein paar wenige Fahrer aus meiner ehemaligen Gruppe wieder auf und an 4-5 Fahrer die vor mir in der Abfahrt waren konnte ich im Flachen wieder anschließen. So passte es auch hier wieder: Flott ging es voran und wir sammelte wieder ein paar Fahrer und Grüppchen auf, so dass es selbst mit zwackender Oberschenkel-Muskulatur in Richtung Ziel ging.
Ein bisschen unruhig war die Fahrt allerdings, denn einige in der Gruppe waren mindestens genau so kaputt wie ich, und darunter litten auch Ordnung und Disziplin: Nix mehr mit sauberer 2er-Reihe. Das kostet dann recht viel Konzentration, aber ohne weitere Zwischenfälle rollten wir so ins Ziel.
Hier wie immer: Schöner, gut organisierter Bike-Park, wo der Renner erstmal abkühlen durfte. Nach dem Einparken rollte auch der Ötzy an und am Eingang der Pasta-Party wartete schon Team-Kamerad Marcel, der eine Viertelstunde schneller war als ich. Der Dreikampf "Hefe-Pasta-Pils" war äußerst belebend und erfrischende Dusche im Hotel eine absolute Wohltat - wenn man mal vom Brennen der Asphalt-Flechten absieht.
Die Rückfahrt war dann ähnlich der Anreise: Bisschen nervige Baustellen, aber alles in allem problemlos.
Fazit: Bis auf den Bodenkontakt ein feines Wochenende, gewohnt gute Organisation des Rennens und eine wirklich schöne Strecke. Nicht umsonst ist die TdE von den großen/größeren Jedermann-Rennen meine absolute Lieblings-Veranstaltung.
Jetzt können erstmal die Wunden durchheilen und dann kann die Vorfreude auf Berlin kommen.
Vielen Dank an die Veranstalter der TdE für den Startplatz und hoffentlich bis zum nächsten Jahr!