Vattenfall Cyclassics 2008 - Vom Winde verweht !!!
Aber nun erstmal von vorne. Die Anreise findet natürlich wieder mit der Bahn statt und verläuft , außer das wir eine Stunde Verspätung haben und umbuchen müssen, soweit ganz ordentlich. Mein Rad habe ich soweit zerlegt und in die Radtasche gepackt, das es bequem in die Kofferablage passt. In Hamburg angekommen haben wir auch keine Probleme unsere Pension zu finden, die wirklich schön gelegen ist. Nur die Plackerei mit der Radtasche ist nicht sehr erbaulich. Nachdem wir unser Zimmer soweit eingerichtet haben machen wir uns auf den Weg zur Akkreditierung, die diesmal auf dem Gänsemarkt stattfindet. Ich finde das in diesem Jahr das Rahmenprogramm am Jungfernstieg und Rathausplatz nicht so schön ist wie im letzten Jahr. Das liegt wahrscheinlich auch an den vielen Baustellen. Wir haben uns dann noch ein wenig in der Stadt rumgetrieben und sind dann wieder in unsere Pension. Nach einer eher unruhigen Nacht haben wir dann den Samstag mit Sightseeing und einer Hafenrundfahrt ( die ein Erlebnis für sich war) verbracht. Nachmittags habe ich dann mit Hilfe von der „besten Ehefrau von allen“ mein Rad zusammengebaut und alles für den nächsten Tag überprüft.
Sonntag Morgen. Bin natürlich schon vor dem Wecker wach und habe auch ganz gut geschlafen. Nach einem kleinen aber ausreichenden Frühstück machen wir uns per U-Bahn auf den Weg zum Rennen. Nach einer für mich guten Vorbereitung rechne ich eigentlich mit mindestens der gleichen Leistung wie im letzten Jahr (naja einen Tacken schneller darf es schon sein). Dieses Jahr fahre ich aus Startblock L los, das ist ziemlich mittendrin und man hat nicht großartig Zeit sich noch warm zu fahren. An einer Radstation lass ich nochmal schnell über meine Schaltung schauen und dann setzten wir uns erstmal in ein Cafe um aus dem Trubel ein wenig zu entkommen. Wenn ich schon sehe wieviele Radler sich die Trikottaschen mit zusätzlichen Flaschen vollgestopft haben geht mir gerade der Hut (Helm) hoch. Diese Strategen sind sich gar nicht bewusst was für ein Unfallrisiko sie darstellen. Eigentlich müssten die Ordner ein bisschen mehr darauf achten. Nachdem ich meinen Tee getrunken habe und ich mal wieder so gar keine Lust auf Rennen verspüre begebe ich mich dann doch mal in die Startaufstellung. Einige meiner Kollegen sind schon gar heftig mit den Füßen am scharren. Und dann geht es für unseren Block auch fast pünktlich los.
Da ich hinten im Block losgefahren bin muss ich mich schon beim überfahren des Starts beeilen um den Anschluss nicht zu verlieren. Die ersten Kilometer verlaufen ganz ordentlich und ich finde mich in einer Gruppe wieder die recht sicher unterwegs ist. Habe sogar Zeit mich ein wenig mit meinem Nachbar zu unterhalten. Irgendwann denke ich das wir doch ein bisschen zu lahm unterwegs sind und mir fällt auf, das die Jungs und Mädels alle ganz anders farbige Nummern haben. Toll' die fahren die 155Km.Aber jetzt habe ich mindestens schon 10 Km verpennt. Ich verabschiede mich von der tollen Truppe und kann dann erst mal etliche Kilometer alleine fahren. Entweder sind mir Fahrer die mich überholen zu schnell oder die an denen ich vorbei fahre zu langsam. Was bleibt mir also anderes übrig als für mich alleine zu fahren. Erschwerend kommt noch hinzu das der Wind es dieses Jahr gar nicht gut mit mir meint. Es ist schon eine rechte Plackerei. Ich sollte aber zufrieden sein, denn ich habe wenigstens noch keinen Unfall gehabt. Davon sehe ich in den ersten zwei Stunden schon 3 Stück und die Fahrer die darin verwickelt sind sehen nicht so aus als ob sie wieder aufs Rad steigen können. Als ich dann wieder mal in einem größeren Pulk fahre passiert es dann beinahe. Einer der vorderen Fahrer verliert seine Trinkflasche und diese knallt mitten vor die anderen Räder. Der Fahrer der halb links vor mir fährt rauscht voll darüber und die Flasche saust wie ein Geschoss irgendwo hin. Dem Fahrer der über die Flasche drüber ist und auch den anderen ist zum Glück nichts passiert.“ Dann lieber doch alleine“.
So bei Kilometer 60 kann ich mich wenigstens mit noch drei anderen Fahrern zusammentun und wir fahren fast bis zur Köhlbrandbrücke. Ab da bin ich dann wieder auf mich gestellt. Bei der Fahrt durch das Hafengebiet halte ich mich aus größeren Gruppen raus denn da hat es im letzten Jahr mal ganz böse gekracht. Da ich die ganze Zeit mit einem ziemlich hohen Puls fahre, merke ich wie so langsam die Muskeln zwicken (Euch werd ich's zeigen). Auf den letzten Kilometern versuche ich noch etwas Zeit gut zumachen aber dafür war ich am Anfang zu langsam. Durch die Stadt fahre ich fast alleine und freue mich an den vielen tollen Zuschauern. Auf der Höhe vom Bahnhof höre ich die Stimme „der besten Ehefrau von allen“ und das freut mich am meisten. Ich winke ihr zu und mache mich auf die letzten Kilometer. Da ist wieder eine Bombenstimmung hier. Auf der Zielgeraden nehme ich dann wieder das Tempo raus um das Jubeln und Anfeuern der Menge so richtig genießen zu können. Da macht es auch nichts das mich noch einige überholen. Meinen Transponder habe ich dann auch schnell abgegeben, zwei Liter Flüssigkeit und 3 Kilo Früchte verdrückt, um dann zu merken das ich ganz schön platt bin. Habe echt bisschen Probleme mit dem Kreislauf gehabt. Meine Frau hat mich dann glücklicherweise aufgesammelt und nachdem wir noch ein wenig das Rennen verfolgt haben sind wir in das Hotel und haben erst mal Siesta gehalten. Nachdem ich eine Stunde geruht habe kommt dann beim Aufstehen der dicke Krampf. Aber ich habe gelernt das so was mit lachen am besten verschwindet und so ist es dann auch. Um ca. 14.30 Uhr sind wir wieder an der Strecke und schauen uns noch den Zieleinlauf der Profis an.
Na ja, in diesem Jahr ist es nicht so gut gelaufen wie ich mir das erhofft habe. Aber ich bin wieder gesund und unfallfrei in das Ziel gekommen. Und die Zeit von 02:55:58 ist ja nun auch nicht sooooooo............. schlecht. Mal sehen vielleicht fahre ich im kommenden Jahr mal die 55 Kilometer. Aber erst mal sehen was im nächsten Jahr ist
Bilder gibt es auf
http://www.radlertreffpunkt.de
Mitglied im Ü40er Team.