Radmarathon Achensee '13, Achenkirch/Tirol (Bericht+Bilder)

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Ollanner Rennziege
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Radmarathon Achensee '13, Achenkirch/Tirol (Bericht+Bilder)

Beitragvon Ollanner Rennziege » 06.05.2013, 13:00

Im Rahmen meines dreiwöchigen Aufenthaltes in Oberammergau wollte ich an einem Radmarathon teilnehmen. Einzig der Radmarathon am Achensee am 05.05.2013 kam in Frage. Ich war ganz schön überrascht über den Preis. 40 Euro für 169 km und 1.400 Hm. Aber der Preis sollte sich rechtfertigen!

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Der Start war um 7:45 Uhr am Achensee. Nebel und sieben Grad. Was zieht man an? Ich entschloss mich nicht zu viel anzuziehen. Armlinge und Windweste mussten reichen. Stellte sich später als richtig heraus.

Die Stimmung war gut. Was auffiel: Nur noch Hightech-Renner zu sehen. Ich möchte nicht wissen, was hier allein an Wert herum stand. Da kam ich mir mit meinem zusammengebauten Look schon “arm” vor.

Es ging zunächst bei dichtem Nebel hinunter zum Achensee. Vielleicht 100 Meter Sichtweite. Man war bei Tempo 35 – 40 km/h stetig an der Bremse und musste tierisch auf seinen Vordermann aufpassen. Danach ging es dann 300 Hm abwärts Richtung Jenbach. Eine sehr gut ausgebaute Straße. Der Nebel lichtete sich. Man konnte richtig Gas geben. Im Anschluss sollte es dann 60 km durch ein Tal mit leichten Wellen über Innsbruck nach Telfs gehen. Die Strecke war wirklich flach. Es konnte Tempo gemacht werden. Mein Tacho zeigte stetig 35 km/h, mein Puls jedoch lag nur um die 120. Falsche Gruppe. Egal. Ich wusste, dass die Steigung von Telfs aus mir eine gute Stunde alles abverlangen werden würde und es war noch am Anfang der Saison.

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In Innsbruck zeigte sich endgültig, warum die Kosten für dieses Event verhältnismäßig hoch waren. Größere Gruppen wurden per Polizeieskorte durch Innsbruck geleitet. Alle Ampeln waren aus. Der Verkehr wurde von Polizisten und Helfern geregelt. In Deutschland für so ein kleines Event unvorstellbar. Eine wirklich tolle organisatorische Leistung. Hut ab!

Von Telfs aus ging es dann bergauf weiter Richtung Leutasch und Scharnitz. Gute 8 km und etwas über 600 Hm. 4 km davon bei gut 10 – 11 Prozent Steigung. Zwischenzeitlich riss die Wolkendecke auf und es wurde richtig warm. In jeder Kurve standen Zuschauer und haben einen angefeuert. Sehr schön, so macht ein Berg richtig Spaß. Oben war ich ganz gut platt. Bin eh nicht der richtige Bergfahrer. Mir hat es gereicht.

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In Leutasch gab es die erste Labestelle. Alles da. Kuchen, belegte Brote, Bananen, Äpfel, Cola und alkoholfreies Weissbier! Wirklich nicht 08/15 wie z. B. beim Dreiländergiro in Nauders.

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Danach ging es dann nur bergab Richtung Mittenwald. Ich fuhr allein und ab Mittenwald dann mit einem älteren Herrn. Sein erster Marathon. Dafür hielt er sich wirklich gut. Wir wechselten uns in der Führungsarbeit ab. Puls meist bei 150.

Kurz hinter Mittenwald zeigte sich dann, was eine Mannschaft ausmacht und es sich nicht lohnt, allein auf flacher Strecke zu fahren (ausser dem Trainingseffekt). Wir wurden vom Veloclub Ratisbona aus Regensburg eingeholt. Gute 16 Fahrer und Fahrerinnen die sich im Kreisel abwechselten. Wir hängten uns dran. Mein Puls ging sofort runter auf 130, das Tempo stieg aber um gute 5 km/h.

Es war wirklich schön anzusehen, wie die Wechsel an der Spitze vor sich gingen. Bei leichten Steigungen wurde das Tempo sofort gedrosselt und drohte das Team mal auseinander zu brechen, wurde nur einmal geschrien und sofort wurde gewartet und die Formation wieder eingenommen. Eine Augenweide, diese mannschaftliche Geschlossenheit!

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So ging es weiter über Wallgau (Heimatort von Magdalena Neuner) und einer vielbefahrenen engen landschaftlich schönen Mautstraße Richtung Achensee. Auch hier ein dickes Lob an die Veranstalter. Am Anfang war diese Mautstraße sehr eng und es wurde auf ca. 1 km eine Linie am rechten Rand gezogen, die man in Einerreihe nicht überfahren durfte. Zusätzlich standen an diesem kurvenreichen Teilstück viele Helfer auf der Linie, an denen man links nicht vorbeifahren durfte.

Nach 6 Stunden kamen wir dann im Ziel an, landete mit meinen rein gefahrenen Stundenmittel von 29 km/h im hinteren Bereich und war ganz schön platt. Für diese Jahreszeit ein völlig ausreichender Radmarathon der einen neuen Fan gefunden hat.

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Ach ja, was noch sehr erwähnenswert ist: Die bayerische Polizei hat ebenfalls die Straßen abgesperrt und hier gab es sogar Anfeuerung…

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(Die Fotos wurden teilweise an anderen Tagen in Streckennähe aufgenommen)

Mit sportlichem Gruß,
die Ziege

www.ollanner-radteam.de

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